Vom Fechten geht seit jeher ein ganz besonderes Flair aus, das viele Menschen fasziniert. Die Mischung aus elegantem Taktieren und explosiver Aktion ist für jeden Zuschauer etwas Besonderes, auch wenn es manchmal so schnell geht, dass man als Laie die Treffer als solche erst wahrnimmt, wenn alles schon geschehen ist.
Auch für die Sportler sind die Anforderungen sehr vielfältig. Kondition und Schnelligkeit, extreme Konzentration und explosive Kraft, mentale Stabilität und Menschenkenntnis – all diese Eigenschaften und noch viele mehr werden von den Fechtern gefordert, wenn sie erfolgreich sein wollen.
Nicht zuletzt werden im Fechtsport traditionelle Werte aufrecht gehalten. Viele Begriffe existieren so schon über 400 Jahre und es wird sehr großen Wert auf höfliche Umgangsformen, Disziplin und Fairness gelegt. Als Kampfsport unterliegt das Fechten strengen Regeln, auf deren Einhaltung peinlich genau gewacht wird.
Geschichte des Sportfechtens
Schon aus der Antike gibt es Berichte über das Fechten im Sinne von sportlichen Wettbewerben, die sich deutlich von Kampfhandlungen unterschieden. Im Kampf wurden später die sogenannten Blankwaffen (Degen, Schwert, Säbel) zunehmend von den Feuerwaffen verdrängt, behielten aber bei Duellen noch ihre Bedeutung. Schon im 16. Jhdt. wurden die meisten Fechtausdrücke in Frankreich geprägt und diese haben sich bis heute erhalten. Daher ist auch beim heutigen Sportfechten die offizielle Wettkampfsprache Französisch.
Schon bei den ersten Olympischen Spielen der Moderne gab es Wettbewerbe für Florett und Säbel, das Degenfechten kam 1900 dazu. 1920 wurden dann die ersten Wettbewerbe für Damen ausgetragen.
Bei allen Sportwettbewerben werden sehr strenge Vorschriften der mehrschichtigen Schutzkleidung und des Kopfschutzes (die sog. Maske) eingehalten, das Material muss bei jedem Turnier von Sachverständigen der Turnierleitung überprüft und freigegeben werden. So wird die Verletzungsgefahr so weit wie irgend möglich minimiert.
Fechten im TVA
Die Fechtabteilung im TVA existiert seit dem 1.7.2013, als eine ganze Gruppe von Fechtern in den Verein eintrat. Bis Herbst 2024 waren nur Degenfechter vertreten, nun hat sich auch eine (noch) kleine Gruppe von Florettfechtern gebildet.
Seit Jahren ist der TVA als Landesleistungsstützpunkt Degen im Bayerischen Fecht Verband anerkannt und wird kontinuierlich von dem Landestrainer Sebastian Murch betreut.
Die Waffengattungen
Beim modernen Sportfechten sind zur Zeit drei Waffengattungen vertreten:
- Degen: Der Degen ist eine reine Stichwaffe mit einer Klingenlänge von 90 cm. Kinder fechten bis U11 mit einer kürzeren Waffe. Die Trefferfläche umfasst den ganzen Körper bis auf die Glocke des Degens, den halbkugelförmigen Schutz der Hand. Registriert werden die Treffer durch eine elektrische Druckvorrichtung an der, natürlich stumpfen (!), Spitze des Degens, welche vor jedem Gefecht auf die geforderte Auslösekraft hin überprüft wird. Gefochten wird bis 5 Treffer in der Vorrunde und 15 Treffer in der KO-Runde, wobei auch Doppeltreffer gezählt werden, wenn diese innerhalb von 40-50 ms ausgelöst werden.
- Das Florett ist eine leichtere Waffe, auch deren Klinge ist 90cm lang. Auch das Florett ist eine reine Stichwaffe, die Trefferfläche beschränkt sich auf den Rumpf und den Schritt. Anders als bei Degen gibt es das sogenannte Angriffsrecht, d.h. ein Treffer wird nur gezählt, wenn der Angriff vom Treffenden begonnen wurde.
- Der Säbel hingegen ist eine Hieb- und Stichwaffe von 88 cm Länge, das heißt, dass nicht nur Treffer mit der Spitze, sondern auch mit der Seite der Klinge gegen den gesamten Rumpf, den Kopf und die Arme gezählt werden. Der Griff des Säbels ist etwas anders geformt und umfasst auch einen Bügel, der die Hand zusätzlich schützt. Ähnlich wie beim Florett gilt das Angriffsrecht.
Der Schwerpunkt der Fechtabteilung des TVA liegt beim Degen, in dieser Disziplin ist der TVA auch ein Landesleistungsstützpunkt. Seit Herbst 2024 wurde aber auch das Florett mit integriert und hierfür spezifisches Training angeboten.
Altersklassen und Turniere
Grundsätzlich wird in Turnieren in verschiedenen Altersklassen gefochten. Unter 9-Jährige fechten in U9 in Sonderwertungen, können aber keine Meisterschaften austragen. Starter in U11 können nur in ihrer Altersklasse fechten, jene in U13 sind hingegen auch bei U15 startberechtigt. Unter 15-Jährige dürfen neben ihrer eigenen Altersklasse U15 bis U20 starten, darüber hinaus wird zwischen U17 (Kadetten), U20 (Junioren), U23 (Sonderwertung der Senioren), Senioren und Veteranen über 40 Jahren unterschieden.
Neben den Altersklassen werden die Turniere in verschiedenen Leistungsklassen ausgetragen, für die sich die Teilnehmer qualifizieren und besondere Lizenzen erwerben müssen